Ziele und Projekte
Der Standort Ostdeutschland steht bei der Defossilisierung vor besonderen Herausforderungen. So geraten viele Unternehmen durch die festgelegte Verteuerung der Zertifikate des Europäischen Emissionshandels zunehmend unter Kostendruck.
An dieser Stelle können effiziente CCU/CCS-Technologien entscheidend zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Zum anderen benötigt die ostdeutsche Chemieindustrie auf dem Transformationspfad hin zu einer „grünen Chemie“ eine alternative Kohlenstoffquelle, welche die Substitution der bisherigen fossilen Rohstoffgrundlage in Form von Erdöl und Erdgas ermöglicht. Hier kann das aus Industrieprozessen abgeschiedene CO2 zum Ausgangsstoff für die Produktion von Chemikalien, Kunststoffen, synthetischen Kraftstoffen und grünem Methan werden.
Für beide Szenarien muss eine umfassende Infrastruktur aufgebaut werden, um das CO2 per Pipeline zu den entsprechenden Speicherstätten sowie potenziellen Bedarfsträgern zu transportieren. Dies wird nur durch eine länderübergreifende, abgestimmte Planung möglich sein. Darüber hinaus sind durch die große Entfernung zu den Küsten sehr hohe Finanzierungskosten für den Aufbau der notwendigen Pipeline-Infrastruktur zu erwarten, die nicht allein durch die Unternehmen übernommen werden können.
Gemeinsam für den Klimaschutz und Zukunft des Standortes Ostdeutschland
Die Nutzung von CCU/CCS-Technologien und der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur werden in den kommenden Jahren zu zentralen Faktoren für die Zukunftsfähigkeit der ostdeutschen Wirtschaft werden. Mit der gemeinsamen CCUS-Initiative Ostdeutschland wollen die Partner die Interessen des Standortes in diesem industriepolitisch bedeutsamen Themenfeld vertreten und den Unternehmen Unterstützung bei der Entwicklung von Umsetzungsprojekten entlang der gesamten CCUS-Wertschöpfungskette geben. Gleichzeitig setzt sich das Netzwerk gegenüber dem Bund und den Ländern für die Abfederung und Absicherung der hohen Investitionen und Transportkosten durch geeignete Fördermaßnahmen und finanzielle Anreize für die betroffenen Unternehmen in Ostdeutschland ein.
Geplante Vorhaben der CCU/CCS-Initiative Ostdeutschland
- CO2-Infrastrukturplanung im Rahmen einer privatwirtschaftlich finanzierten Gemeinschaftsstudie in Fortführung u.a. des abgeschlossenen BMWK-Projektes CapTransCO2
- Untersuchung von CO2-Zwischenspeicher-Optionen mit konkretem Standortbezug
- Untersuchung von allgemeinen CCU-Anwendungsmöglichkeiten (z.B. eFuels)
- Untersuchung von CO2-Abscheideverfahren im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit
- Verfassen eines Potenzialpapiers mit räumlichem Bezug zu Mittel-/Ostdeutschland im Hinblick auf die Carbon Management Strategie der Bundesregierung
- Erarbeitung einer Strategie zur Akzeptanzkommunikation
- Untersuchung Mitteldeutscher Stoffverbund 2035
- bedarfsorientierte Transferformate (z.B. Industrieworkshops zur Umsetzung)