Fragen und Antworten

Der Umgang mit CCU/CCS-Technologien ist besonders in Deutschland geprägt von vielen gesellschaftlichen und politischen Diskussionen. Auf unserer FAQ-Seite finden sie die häufigsten Fragen und Antworten sowie weiterführende Informationen zum Thema.

Die Abkürzung CCU steht für die englische Bezeichnung Carbon Capture and Utilization, also die Abscheidung des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) aus industriellen Prozessen und anschließende Nutzung als Rohstoff. CCS (Carbon Capture and Storage) bezeichnet Technologien zur Abscheidung und anschließenden Speicherung in unterirdischen Speicherstätten von CO2. Mit der CCU/CCS-Technik sollen nicht oder derzeit nur schwer vermeidbare CO2-Emissionen adressiert werden.

Nicht vermeidbare Emissionen sind solche, die auch beim Einsatz von Erneuerbare Energien, grünem Wasserstoff oder der Elektrifizierung des Produktionsprozesses nicht vermieden werden können. Neben diesen gibt es derzeit schwer vermeidbare Emissionen. Dies ist der Fall, wenn notwendige Technologien noch nicht marktreif bzw. im industriellen Maßstab verfügbar sind oder ihr Einsatz aktuell unwirtschaftlich ist.

Prozessbedingt nicht vermeidbare CO2-Emissionen fallen zum Beispiel in der Kalk- und Zementindustrie sowie in Müllverbrennungsanlagen an. Schwer vermeidbare Emissionen entstehen in bestimmten Produktionsprozessen der Grundstoffchemie, bei denen nicht-fossile Alternativen nicht vor Mitte der 2030er Jahre verfügbar sein werden.

Ja. Die überwiegende Zahl von Studien kommt zu dem Schluss, dass in Deutschland ab 2030 relevante Mengen an CO2 abgeschieden und gespeichert bzw. weitergenutzt werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen. Auch der Weltklimarat IPCC geht seit längerem davon aus, dass die globalen Klimaziele ohne den Einsatz von CCU und CCS nicht erreicht werden können.
Nein. Für Emissionen aus Anlagen zur Kohleverstromung und aus Kohle-KWK-Anlagen ist der Zugang zu CO2-Pipelines und -Speichern ausgeschlossen. Bei Anlagen zur Verstromung von Biomasse oder gasförmigen Energieträgern wie Gaskraftwerken, die perspektivisch auf grünen Wasserstoff umgestellt werden, wird die Anwendung von CCS/CCU nicht untersagt, aber bei fossilen Energieträgern nicht gefördert.

Kohlendioxid kann grundsätzlich in gasförmiger oder flüssiger Form per LKW, Schiff oder Schiene transportiert werden. Für den Transport von CO2 im industriellen Maßstab wird jedoch ein Pipelinenetz benötigt, welches heute noch nicht existiert. Eine solche CO2-Transportinfrastruktur ist eine zentrale Grundvoraussetzung für die Entwicklung von CCS/CCU -Technologien und -Stoffkreisläufen in Deutschland.

Das CO2 kann als alternative Kohlenstoffquelle für die chemische Industrie zum Einsatz kommen. So können die bisher eingesetzten fossilen Rohstoffe Erdöl und Erdgas ersetzt und das aus Industrieprozessen abgeschiedene CO2 zum Ausgangsstoff für die Produktion von Chemikalien, Kunststoffen, synthetischen Kraftstoffen und grünem Methan werden.